Abschied vom Glück und zurück zum Landstreicherdasein. Nach einer Regennacht war der Morgen wieder trocken, aber der Wind blies kalt, während ich unverdrossen am Strassenrand stand und Autostopp machte. Über drei Stunden lang hatte ich dort gestanden. Die meiste Zeit über waren gar keine Autos unterwegs, und wenn welche kamen, waren es fast alles Urlauber, die keine Fremden mitnehmen wollten.
Liebe Leute! Wenn ihr jemanden mit Rucksack an der Strasse stehen seht, dann habt die Güte, eine Mitfahrgelegenheit anzubieten. Vor allem, wenn der Wandersmann ein so schön gemaltes Schild hochhält.
Schliesslich erbarmte sich ein überaus netter Monsieur meiner erbärmlichen Gestalt und lud mich ein, bis nach Aléria mitzufahren. Der Mann war in jungen Jahren von Korsika ins Hexagon ausgewandert und war gerade auf Besuch in seiner alten Heimat. Es wurde eine sehr lehrreiche Reise, die damit endete, dass er mich zum Musée d’Archéologie chauffierte.
Das Museum nimmt vor allem Bezug auf die etruskische und römische Epoche Korsikas. Die Ausstellung ist nicht besonders gross und wird durch Ausgrabungen komplettiert. Leider konnte ich jene nicht mehr besichtigen, weil ich rechtzeitig bei der 2 km entfernten Bushaltestelle im Dorf sein wollte.
Der Bus führte mich nach Bastia, wo ich mein Gepäck abholte und mich bis zur Abfahrt der Fähre in den Palais des Glaces setzte. Auf der Überfahrt übernachtete ich im leeren Speisesaal, wobei ich meine Matratzen einer Familie gab, die keine Kajüte gebucht hatten. Schliesslich musste ich am Tag darauf ja nicht noch etliche Stunden konzentriert Auto fahren.
Stattdessen wurden es etliche Stunden des Wartens auf Zugsanschlüsse. In Savona ging es noch flott. Der Bus kam tatsächlich auch am Samstagmorgen kurz nach 7 Uhr in der Früh, und der Zug via Genua nach Mailand fuhr auch pünktlich. Dann aber wurde es zäh! Die Strecke in Richtung Tessin war offenbar unterbrochen. Mit Glück konnte ich ein Billet via Simplon und Lötschberg zusammen mit einer Sitzplatzreservation buchen und kam am späten Nachmittag endlich zuhause an.
Die Rückreise war ein passender Abschluss zum Vagabundenleben in der Woche zuvor auf dem GR-20.
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