Marker Kingpin Bindungskopf

Königlich in Komfort und Fahreigenschaften ist die Marker Kingpin, und das Gewicht hält sich in akzeptablem Rahmen. Zumal ich sowieso der Meinung bin, dass ein stabiler Ski ein solides Gewicht haben muss. Die Bindung hält sich seit Jahren gut und ist von sehr hoher Qualität; einfach und unverwüstlich.

Wäre da nicht das leidige Problem des Verriegelungsschnabels — genauer dessen Gegenstück am Bindungskopf, welches verhindern soll, dass der Schnabel ausgehebelt werden kann. Nach einiger Zeit bricht die filigrane Spitze einfach ab, und man kann die Bindung nur noch mit etwas Feingefühl korrekt verriegeln. Allerdings besteht dann die Gefahr, dass sich die Verriegelung verschiebt und die Pins dann effektiv nicht mehr fest greifen. In der Abfahrt ist das kein Problem, aber im Aufstieg besteht die Gefahr, dass sich der Ski vom Fuss löst.

Vor einigen Jahren konnte ich eine Occasionsbindung erstehen, wo einer der Fersenautomaten fehlte — also perfekt für meine Zwecke! Einfach Bindungsköpfe austauschen und freuen. Leider währte die Freude jedoch nicht ewig; mittlerweile war erneut ein Bindungskopf defekt, und ich musste nach einer neuen Lösung suchen. Zudem lagen die alten, defekten auch noch in der Kiste. Damit liesse sich experimentieren! Ein Ersatzanschlag musste her, um das abrutschen des Hebels nach vorne zu verhindern. Einen solchen anzubringen, hatte ich schon verworfen, weil ich es nicht für möglich hielt, ihn genügend fest zu verankern. Ich befürchtete, dass die Hebelkräften schliesslich die Plastikbasis sprengen würden.

Die wesentliche neue Idee war, das ganze von unten her anzusetzen. Mit zusätzlicher horizontaler Abstützung durch einen Schraubenkopf, könnte sich das Problem lösen lassen. Schliesslich kommen während dem Gebrauch keine zusätzlichen Kräfte auf den Verriegelungsmechanismus. Wohlgemut den Bindungskopf demontiert, festgestellt, dass die Plastikbasis demontierbar ist, und einem 2.5mm breites ein Loch möglichst genau durch die abgebrochene Spitze gebohrt. Das Loch ausgekörnert, um den Schraubenkopf abzusenken, und eine 3mm dicke Spanplattenschraube eingetrieben, auf eine vernünftige Länge zurechtgestutzt und das ganze wieder zusammengebaut und montiert. Nicht zu tief körnern! Der Schraubenkopf sollte möglichst perfekt plan mit der Unterlage sein, damit horizontale Kräfte dort aufgefangen werden können und nicht etwa das Plastikteil belasten.

Das Loch habe ich 8.5mm hinter der Spitze von unten angesetzt. Ich habe aus dem Handgelenk gearbeitet und immer wieder die Richtung justiert. Möglicherweise könnte man das Loch auch von oben ansetzen; dann vielleicht mit einem dünneren Bohrer vorbohren und anschliessend erweitern. Allerdings müsste man vermutlich den Schnabel demontieren, weil er sonst in den Weg kommt. Bei Bohrfehlern, wo die Schraube zu weit hinten raussteht, liesse sich das Gewinde abschleifen. Damit lassen sich einige Zehntel gewinnen. Wichtig ist, dass der Hebel deutlich einrastet. Im Praxistest funktioniert das seither perfekt.


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