2022-03-26/27 Gross Spannort, Zwächten

Umplanen hiess die Losung für den ganzen März 2022! “Wo hat es noch guten Schnee, wie kombiniert man Sulzhänge in eine Wochenendtour, und welche Hütte hat um alles in der Welt noch freie Plätze?”, waren die zentralen Fragen. Auf der Kröntenhütte wurden wir von Irene und Markus Wyrsch aufs Beste bewirtet und durften zwei sehr schöne Skihochtourentage in der Zentralschweiz erleben.

Aufstieg von Goretzmettlen (1566) durchs Chlital und via Rotgand, Juzfad und Rossfirn unter Chli Spannort und Wintertürmli hinauf zum Chüefadpass (2896). Weil dort oben der Südwind arg pfiff, sogleich die nordseitige kurze Abfahrt über 100 Hm unter die Felle genommen und gegenüber zum Spannortjoch (2902) empor gestiegen.

Der Aufstieg zum Gross Spannort führt derzeit ganz links aussen durch eine kurze Rinne und über einen Firnhang zu einer Traverse unter den Felsen, bevor durch einen engen Schlitz zur Schulter hochgestiegen wird. Die Firnverhältnisse waren sehr gut und die Spur sehr sicher. Von der Schulter wie üblich über die kurze Kletterpassage und weiter zum Gipfel. Weil die ganze Zeit ein giftiger Südwind pfiff, verweilten wir nur kurz und machten uns an den Abstieg. Mit einer Gruppe dauert der ebenso lange wie der Aufstieg. Insbesondere im letzten Firnhang muss mit über den Pickel gesichert werden.

Die Abfahrt im nachmittäglichen Licht über den Glatt Firn war wunderschön. Weiter unten wechselten die Schneeverhältnisse zuerst zu einer dünnen Saharastaubschmelzkruste und danach zu windgefrästen Zastrugis. Glücklicherweise liess sich der Grossteil der Abfahrt in den zwar harten, aber glatt und gutgriffigen Hängen direkt zum Obersee hinunter verhältnismässig genussvoll absolvieren.

Die Bewirtung auf der Kröntenhütte habe ich schon gelobt, was ich gerne wiederhole. Hüttenwart und Bergführerkollege Markus Wyrsch gab mir wertvolle Tipps über die Verhältnisse. Schlussendlich wählten wir die skifahrerisch lohnendste Abfahrt über den Chüefadfirn. Der lange Marsch zurück zum Spannortjoch unterteilten wir mit dem Aufstieg zum Zwächen in zwei Teile.

Die Abfahrt um 14 Uhr Sommerzeit passte perfekt. Mit der Hangexposition spielend liessen sich perfekt aufgesulzte Hänge von ordentlicher Steilheit geniessen. Zurück durchs Chlital und nach Goretzmettlen war alles bis auf eine kurze Stelle noch fahrbar. Den Durst löschten wir in der Besenbeiz in Meien und stiessen auf zwei gelungene Skihochtourentage an.


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