Schnee und Trailstöcke passen einfach nicht gut zusammen. Ich spreche hier nicht vom Sicherheitsaspekt, nämlich dass man mit Trailausrüstung auf steilen Schneeflanken am falschen Ort ist, sondern das mühsame Schreiten und Waten über aufgeweichte Schneefelder, wo die kleinen Tellerchen einsinken und die Stöcke tief im Schnee stecken, ohne dass sie noch einen Nutzen hätten. Weder kann man abstossen, noch helfen Sie, das Gleichgewicht zu halten, was besonders auf der rutschigen Unterlagen wünschenswert wäre. Im Gegenteil muss man sogar noch achtgeben, dass sie nicht brechen, wenn man unversehens ausrutscht.
Schon seit längerer Zeit habe ich an einer Lösung herumstudiert. Eigentlich ist es ja ganz einfach; man muss nur einen grösseren Stockteller anbringen. Im Detail stellt sich die Frage, wie man diesen Teller befestigen soll; zumal das im Feld geschehen soll und zwar schnell und ohne grossen Aufwand. Unterhalb des bestehenden Tellerchens ist das Anbringen einfach, jedoch die sichere Befestigung unklar. Oberhalb wäre die Gefahr von Verlust wohl klein, dafür wäre es wohl schwierig, den Teller am glatten Karbonstängel zu fixieren, sodass sie nach oben rutschen könnte. Ein lottriges Gebastel wäre mehr ärgerlich als hilfreich. Schliesslich stellt sich die Frage nach dem Material. Stabil und leicht muss es sein, zudem muss noch flexibel und bruchfest.
Eine erste Idee beruhte auf der Einsicht, dass das Gewinde der eingeschraubten Spitzen der “Distance Carbon Z” Stöcke von Black Diamond eine Befestigungsmöglichkeit ermöglicht. Mit einer Konterverschraubung lässt sich ein Blechdeckel an einem Ersatzdorn sicher befestigen. Als Dorn verwendete ich ein 40mm lange Inoxmetallschraube von 5mm Durchmesser, von der ich den Kopf abgetrennt hatte, sodass sie auf 40mm gekürzt war (22mm Gewinde). Die Gewindetiefe beträgt 25mm, und die Schraube muss nicht satt eingeschraubt sein, denn sie wird durch die Konterschraube fixiert. Als Teller verwendete ich den Schraubdeckel eines Aufbewahrungsglases. Das ganze sieht recht vielversprechend aus; nachteilig ist allerdings das nicht unerhebliche Gewicht (20g pro Teller) zusammen mit dem recht aufwändigen Wechselverfahren.
Damit hatte ich mich schon abgefunden, als ich eine ganz andere Idee hatte. Weshalb nicht irgendwie eine PET-Flasche verwenden? Genaue Vorstellung hatte ich keine, und ich konnte mir auch nicht ausmalen, wie das erstens halten sollte, und ob so etwas zweitens ausreichend stabil sein könnte. Eigentlich probierte ich diesen Ansatz mehr der Vollständigkeit halber aus, und das dünnwandige Getränkefläschchen lieferte nichts Brauchbares. Bemerkenswert jedoch, wie stabil der PET-Flaschenboden im Zentrum war. Mit einer dickwandigen PET-Flasche erfüllte das Resultat alle meine Erwartungen.
Das Anbringen braucht etwas viel Kraft, dann aber hält der Teller sehr gut. Verantwortlich dafür ist die Stockspitze, welche über dem kleinen Teller noch ein zusätzlich Manschette aufweist, die ein Verrutschen nach oben verhindert. Die gerillte Struktur der PET-Flasche erlaubt eine zusätzliche Sicherung mittels eines Haargummis, der mit Tape fixiert werden kann. Insgesamt resultieren bloss 10g Gewicht pro Teller.
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