Anreise mit SBB und Bus nach Monte Carasso verläuft mit der gewohnten und hoch geschätzten Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Die Luftseilbahn nach Murnera kann frühmorgens oder spätabends selbständig bedient werden. Bei grossem Andrang wie bspw. an jenem Sonntagmorgen muss man Tickets im Voraus reservieren (Link “Prenota Il Ticket”). Das hatte ich nicht gewusst und bereitete mich deshalb schon vor, um die 1’100 Höhenmeter zu Fuss zu bewältigen. Freundlicherweise liess uns die Angestellte dann ausnahmsweise doch mitfahren. Glück gehabt!
Wasser gibt es vom Brunnen direkt neben der Bergstation (wo ich schweren Herzens auf den Caffé im Grotto verzichtet haben) und dann zum vorläufig letzten Mal bei der Capanna Albagno. Früh im Sommer findet sich Schmelzwasser in der NE-Flanke des Madón.
Im nordseitigen Abstieg von der Bocchetta d’Erbea können Anfangs Sommer noch Schneereste vorhanden sein. Andernfalls besteht der Untergrund aus recht lebendigem Geröll, ist jedoch wenig steil.
Der Abstecher auf die Cima dell’Uomo lohnt sich. Es handelt sich um schöne, leichte Kraxelei zum Gipfel; Abstieg auf derselben Route.
Das Herzstück dieser Etappe ist die Überschreitung der des Ponción Piòta. Schon der Zustieg zur Bocchetta di Léis durch die E-Flanke ist recht ausgesetzt. Danach kraxelt man über den S-Grat auf den Gipfel und weiter über den W-Grat mit einige anspruchsvolleren Kraxelstellen. Wo nötig sind Bügel oder Kabel installiert; ein Seil ist m.E. nicht notwendig; man bewegt sich jedoch immer wieder im Absturzgelände.
Den S-Grat der Scíma di Péüri umgeht man in der steilen E-Flanke. Der Pfad quert einige Runsen mit ausgewaschenem Fels; bei Nässe sehr heikel! Bis zur Sella zwischen Scíma do Picóll und Ponción di Léghitt ändert sich der Charakter nicht wesentlich. Die Traverse zur Bocchetta del Vènn unter dem Ponción di Léghitt und Ponción dal Vènn verläuft in der steilen, begrasten S-Flanke. Der Pfad ist oftmals bloss schuhbreit, und bei Nässe kann das Gras heimtückisch rutschig sein.
Unterhalb der Bocchetta del Vènn verläuft der Weg zunächst über grobblockiges Gestein. Der Abstieg zur Alpe Cornavosa zieht sich noch ein Stück. Dann aber taucht man wunderschön hergerichtete Reminiszenz an eine längst vergangene Zeit.
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