2023-01-07 Tällistock

Zwei Jahrzehnte ist es fast her, dass ich ab und zu am Hungerberg zum Skifahren war. Damals gab es unten einen Sessellift bis zur Beiz und oben einen langen und recht steilen Skilift. Heute gibt es nur noch das kleine Gasthaus mit grosser Terrasse und freundlicher Bedienung. Unter den ersten Sonnenstrahlen lassen wir uns zu Kaffee und Kuchen nieder, bevor es weitergeht. Der ganze Aufstieg schlägt mit gut 1400 Hm zu Buche, was für den Saisonauftakt mehr als gut ist. Dafür lockt eine regelrechte Tiefschneeabfahrt die Unverzagten und Unverdrossenen.

Anders als in meinen Erinnerungen fehlt heuer der Schnee auch hier, und während der ersten halben Stunde üben wir unser geistiges Auge im Verbinden von weissen Bändern zu einer durchgehenden Linie. Danach wird der Schnee sehr hart, und erst über der Waldgrenze setzt ein winterliches Grundgefühl ein. Der Ausblick übers Goms hinweg zum Weisshorn ist immer eindrücklich; anders als im Urserental drüben ist der Talboden hier jedoch schneebedeckt.

Gut gestärkt steigen wir in der Sonne und angenehmen Wärme zum Galenkreuz hoch. Auf dem langen Tälligrat säuselt der Föhn leicht, gibt jedoch bald wieder nach. Hier oben findet der echte Winter statt mit Neuschnee und blauem Himmel. Was will man mehr? Ach ja, gerne eine unverspurte Tiefschneeabfahrt. Bitteschön, einfach nur links hinunterschauen und sich auf einem Kilometer Breite eine Linie aussuchen! Es ist fast nicht zu glauben, dass praktisch keine Spuren hinunterziehen.

Wir können direkt vom Gipfel abfahren, und der Schnee ist traumhaft. Über rund 600 Hm gleiten wir in makellosen Schwünge durch die unberührte Landschaft, sodass alle Gesichter glücklich strahlen. Das war ein Volltreffer! Auf ca. 2200müM wechselt die Oberfläche zu leicht krustig, was den Spass etwas dämpft. Dafür ziehen wir bald noch die ersten Kurven im Sulzschnee. „Winter“ 2022/23 halt. Als es unter den Füssen zunehmend rüttelt, wachen wir langsam wieder aus dem Wintertraum auf, und der Schlusshang macht etwa gleich viel Spass wie am frühen Morgen. Einziger Unterschied ist das freudige Strahlen im Gesicht.

Im nordisch kombinierten Stil erreichen wir den Bahnhof exakt soviel zu spät, dass es sich wirklich lohnt, ausgiebig auf der Sonnenterrasse des Restaurants zu sitzen und die Sonnenstrahlen zu geniessen. So soll es sein!


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