2023-11-29 Powdertag am Firsthöreli

Erste Skitouren des Jahres haben die Tendenz, zur Tor-Tour auszuarten. Diesmal blieb es bei der Befürchtung, denn es passte alles: Kaiserwetter, ein halber Meter Pulverschnee und geglücktes Zusammenspiel mit den anderen am Berg.

Das Muotatal ist zwar eingeschneit, übertrieben dick scheint die Schneedecke jedoch nicht. Je weiter man ins Bisistal kommt, desto mehr erfreut der Blick auf die verschneite Landschaft das Auge. Kurz vor acht Uhr steige ich vom Schwarzenberg die Waldstrasse hoch, von der nur noch die Trasse wahrnehmbar ist, nichts aber vom Untergrund. 20cm Neuschnee vom Vortag liegen auf 30cm vom Wochenende und darunter noch Neuschnee. Wie das wohl oben aussehen wird?

Vierzehn Haarnadelkurven und 500 Höhenmeter sind zu überwinden. Zu Anfang stapfe ich noch beschwingt, doch bald drückt das schuhtiefe Spuren merklich aufs Tempo. Anderthalb Stunden dauert es, bis ich zum Wald raus komme, und ich bin nur froh, dass die Ablösung in Gestalt von zwei Verfolgern mich überholt.

Die Schneehöhe nimmt stetig zu, und der Windeinfluss ist sehr gering. Insgesamt liegt deutlich über ein Meter Schnee. Die Vorfreude auf die Abfahrt steigt! Vom Mattner First ziehe ich die ersten Schwünge der Saison durch wunderbar unberührte Hänge zurück zur Aufstiegsspur. Von dort geht es nun beschwingt zum Firsthöreli hoch. Der Blick auf die Westseite ist etwas zwiespältig. Recht starker Wind von Süden hat deutliche Verwehungen erzeugt.

Da die kritische Stufe auf gut 1800m südwestseitig exponiert ist, gehe ich mir die Sache vor Ort anschauen. Tatsächlich ist dort die Schneemenge reduziert, und die Stelle lässt sich sicher befahren. Darunter ist es ein Pulvergestöber vom Schönsten. So schön, dass ich mich zwanzig Höhenmeter zu tief hinab tragen lasse und nochmals die Felle montieren muss, um wieder aufs Strässchen zu gelangen.

Dort kämpft sich gerade jemand hoch, und ich bewundere die Leistung, durchs lange Hürital hoch zu spuren. Respekt! Die steile Querung auf 1500m ist so sicher, dass ich den Hang darunter sogar befahre. Danach wird es jedoch zäh. Ohne die Felle aufzuziehen, watschle ich in der Aufstiegsspur über Grund und Boden bis Liplisbühl. Von stöckeln wage ich nicht zu träumen, denn auch hier liegt ein halber Meter Pulverschnee. Fast eine Tor-Tour! Bis Liplisbühl hält sie an, danach geht es jedoch beschwingt weiter. Im Wald liegt sogar genügend Schnee, um dem Wanderweg entlang hinunter zu fahren, und auch im Tal reicht es bis zur Muota.

Ich will nicht schreiben, dass dieser Tag ein gelungener Auftakt in eine hoffentlich schneereiche Wintersaison habe gemocht sein, denn man soll das Glück ja nicht verschreien. Herrlich war es alleweil, und wir haben in den letzten Jahren gelernt, den Winter so zu nehmen, wie er sich zeigen will. Weiter so!


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