Kleine Bannalper Rundtour heisst sie eigentlich oder auch die gemütliche. Genau das Richtige für einen Januar, wo man wieder einmal auf Nachschub in Sachen Schnee wartet. Mittels dreier Luftseilbähnlein überwindet man die schneearmen Höhenlagen, und just zur Mittagszeit kann man sich auf einer veritablen Sonnenterrasse niederlassen.
Von der Bergstation Chrüzhütte auf der Bannalp kurz zum Urnerstaffel hinab, und weil das Berggasthaus zu dieser frühen Stunde noch geschlossen ist, in stiller Morgenprozession im Schatten von Ruch- und Laucherenstock zum Bannalper Schoneggli hoch. Der Hang ist gerade noch gut ohne Harscheisen zu meistern, und auch der Schlussaufstieg zum Chaiserstuel geht mit Skis, wenn auch eine kurze Stelle um die Felsen herum ein klein wenig Akrobatik verlangt. Auf dem Gipfel stehen Tourengänger mit Seil und Klettergurt, die offenbar über die Nordseite abfahren wollen.
Unsere Abfahrt via Ober- und Gossalp ins Grosstal bietet verschiedene Schneesorten, insgesamt sind sie jedoch überraschend gut fahrbar. Die Landschaft bei Hüttenboden lädt zum Verweilen ein, und da wir praktisch alleine unterwegs sind, ist das Tal in erhabene Stille gehüllt. Die ersten Sonnenstrahlen begleiten unsere Abfahrt bis zur Talstation in St. Jakob, von wo uns die Luftseilbahn zum Berggasthaus Gitschenen hochbringt. Dort setzen wir uns zum Zmittag nieder und erholen uns von den Strapazen.
Wohl genährt und gut gestärkt machen wir uns bei Sonnenschein auf den Weg ins Sulztal. Zur Sinsgäuer Schonegg hoch wird es nochmals steil, und oben begrüsst und ein zugiger Wind. Die landschaftlich schöne Fahrt durchs Sinsgäu wird durch einen REGA-Einsatz in der Nordflanke des Chaisertuels gestört. Später erfahren wir, dass es sich beim Unfall um eine verhältnismässig wenig schwierige Verletzung handelte. Wir schauen indes umso mehr, dass wir auf unserem Weg nach Ober Spis möglichst sicher auf den Schneebändern zwischen grasigen und felsigen Stellen durchmanövrieren. Ein letztes Mal wird unser Sicherheitsempfinden am kleinen Luftseilbähnlein auf die Probe gestellt, als uns der Bauer erklärt, dass das Zugseil neu gespleisst worden sei und seither das Kabinchen nicht mehr ganz bis in die Station hoch reiche. Nichtsdestotrotz erreichen wir wohlbhalten die Talstation in Rickenbach und fahren mit viel Sonne im Herzen zurück ins Tal.
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