7. Etappe vom Refuge de Manganu zum Refuge de Pietra Piana (8.5+850-600). Belaufbarkeit zu Anfang B1, was sich im Schlussaufstieg zur Bocca alle Porte auf B2 erhöht. Der ostseitige Abstieg zur Brèche de Capitello wartet mit deftigen Kraxelstellen aus (B3). Danach wieder durchgehend B2.
Sie führt zum Quellbecken der Restonica mit den ikonischen Bergseen Lac de Capitello und Lac de Melo. Im Sommer muss es eine Wonne sein, dorthin abzusteigen — vom Aufstieg einmal zu schweigen. (:
Von der Steppenlandschaft des Refuge de Manganu steigt man dem Ruisseau de Filiccioni entlang durch von Gletscheraktivität geprägte Landschaft mit Schwemmebenen und runden, plattigen Felsformen. Im letzten Kessel auf knapp 2000 m.ü.M. beginnt der Schlussaufstieg zur Bocca alle Porte über grobblockiges Geröll.
Auf der Ostseite blickt man über den weiten Kessel mit den beiden Seen. Der Weg umrundet diesen Kessel auf ungefähr konstanter Höhe, nachdem man knapp 200 Höhenmeter in die Brèche de Capitello abgestiegen ist. Dieser Abstieg weist mehrere mit Ketten versicherte Kletterpassagen auf.
Ungefähr gleich weit wie die Traverse zur Bocca a Soglia ist die nachfolgende Traverse der Nordwestflanke der Punta Muzzella, nämlich rund ein Kilometer. Es führen jedoch immer wieder deutliche Wegspuren viel zu früh hoch. Da der Hang dicht mit Erlengebüsch bewachsen ist, lässt sich nur schlecht erkennen, wo diese hinführen.
Mit dem Col de Rinoso ändert das Terrain erneut schlagartig zu einer Schneetälchenlandschaft, Die karge A Maniccia dahinter tut das Ihre zum unwirklichen Eindruck. Man fragt sich, ob man auf dem Mars oder auf dem Mond gelandet sei.
Nach der Bocca Muzzella traversiert man die geröllige Südwestflanke der A Maniccia zu ihrem Südgrat, und von dort steigt der Weg über festeren Grund mit recht dichtem Erlenbewuchs ziemlich steil zum Refuge de Pietra Piana ab.
Das Refuge war sehr gut belegt, und es waren etliche Zeltplätze belegt. Insgesamt verbrachten wohl rund 30 Leute die Nacht dort. Vermutlich waren die meisten für eine kurze Tour von der Strasse hochgestiegen.
Das Refuge machte einen heruntergekommenen Eindruck; es schien etwa jedes Vorurteil gegen den Hütten auf dem GR-20 zu erfüllen. Deshalb schlief ich lieber draussen und fror in meinem hyperleichten Schlafsystem (gute Bezeichnung, nicht wahr?!) die Nacht durch, nachdem ich meine Tagesration Fondue bei hellem Mondschein verzehrt hatte. Richtig gemein war der Fallwind, der die ganze Nacht durch blies.
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